Es gibt so Tage im Mamileben, da kannst
du deinen Kinder einfach nichts recht machen.
Dann hast du ihn gefasst.
Den Arschjob.
Sie zeigen es dir deutlich.
Sehr deutlich.
Und vor allem sehr laut!
Ich habe gerade so eine Woche hinter
mir. Und versteht mich nicht falsch. Eigentlich habe ich recht
pflegeleichte Kinder. Reagieren gar nicht mal so negativ auf ein
Nein. Aber wenn sie etwas wollen, dann wollen sie DAS.
Subito..
In solchen Momenten haben sie null
Verständnis, dass ich nicht gleich ticke.
Immerzu nein sage.
Einwände habe.
Alternativen aufzeige.
Mich im Erklären versuche und sie zu
guter letzt schreiend vom begehrten Objekt wegzerre und davon
schleicke.
Ich rede vom Shoppingverhalten meiner
Söhne.
2 und 5 Jahre alt.
Wenn sie etwas möchten und ich es
nicht erlaube, verwandeln sie sich nullkommanichts in ein
terroristisches Wesen, wovor sich „allwäg“ sogar die USA
fürchtet. Sie drohen, weinen, schreien und schlagen wild um sich.
Ihnen läuft der Rotz beidseitig zu der Nase heraus und sie
verschlucken sich an angestautem Speichel. Ihre Körpertemperatur
steigt deutlich an und ihr Haaransatz ist schweissnass. Ihr
Körperteint ähnelt einer reifen Tomate und sie sind laut. Einfach
unglaublich laut. Das alles kombinieren sie mit einer sagenhaften
Geduld. Rückblickend fasziniert mich diese Ausdauer am meisten.
Diese Woche haben wir uns einen Ticken
zu spät, (zum Glück, das Teil war riesig), für einen Seconhand
Kehrichtlastwagen entschieden. An der Spielzeugbörse im Dorf. Dann
waren wir am Mittelaltermarkt auf der Lenzburg und mein grosser Sohn
hatte den Kopfplan, dass er nach wunderschönem Nachmittag auch noch
eine 50-fränkige Armbrust kaufen könnte. Meine Einwände von wegen
Geburtstag in 14 Tagen und Wünschen gingen ihm am Arsch vorbei. Er
wollte sie sofort oder nicht…
Am Drachen Flugtag musste er seinen Uralten im letzten Jahr gekauften Fledermaus Drachen in den Himmel steigen lassen.
Er wollte aber einen neuen basteln. Er findet nämlich just in diesem Moment Fledermäuse voll blöd!
Bittere und riesengrosse Tränen kullern im über den gekauften Rüeblikuchen und als sein kleiner Bruder auch noch das Grüne vom grüseligen Marzipanteil wegfuttert geht das Geplärr erneut von vorne los.
Zu guter Letzt heute am Herbstmarkt
lief ich, zu warm angezogen und grausam schwitzend, mit einem
schreienden Bündel auf dem Arm von Stand zu Stand. Sichtlich
gezeichnet von einer weiteren Diskussion. Ich war ein Häufchen
Elend...
Nun wollte der kleine Mann einfach alles.
Alles was ich ihm nicht erlauben konnte. Er wollte „uffe Mami“
beim ausgestelltem Motorrad. Super denke ich mir. Fängt ja gut an.
Ich erkläre ihm noch relativ gelassen, dass man nicht auf
ausgestellte, sehr teuer ausschauende „Töffs“ sitzen darf. Ein Stand weiter möchte er
Harassli klettern. Logo. Erneut ein nein von mir, welches ihn zu
einer schreienden Sirene verwandelt. Zwei, drei Schritte weiter
treffen wir auf Freunde. Ich rede und erhole mich langsam. Er will
die Knabbereien vom Stand der ortsansässigen Partei. Betont ruhig
erkläre ich ihm, dass wir keine Chips von politisierenden Menschen
essen...und ohne Luft zu holen sage ich auch nein zum politbedruckten
Luftballon. Beide Buben schauen mich entgeistert an. Keinen Ballon?
Nun weinen beide.
Entnervt entscheide ich mich zum
Aufbruch.
Lasst uns heimgehen.
Beide Buben sind einverstanden, auch sie sind am Ende...
...bis wir den Bruder Traktoren Stand
erreichen!!
Liebe Grüsse,
Eve