Mittwoch, 9. Oktober 2013

"Schlof emol!"


Heute ist Mittwoch!

Boaeh. Ich habe es versucht. Glaubt mir. Wirklich. Aber es geht nicht. Ich gebe auf und betrachte das Experiment als gescheitert.
Ich finde ja eh, dass es extrem überbewertet wird.
Dieses Schlafen.
So etwas sinnloses.
Unnütz.
Und ganz bestimmt auch nicht gesund.
Ihr denkt, jetzt habe ich eins an der Waffel?
Okay, ich versuche mich in Erklären.

Diesen Sonntag habe ich mir vorgenommen, dass mir etwas mehr Schlaf bestimmt nicht schaden könnte. Ich laufe an diesem Samstag einen Halbmarathon und mir sind auf der Arbeit in letzter Zeit Fehler passiert (über die berichte ich noch), die mir in meiner ganzen Kariere noch nie widerfahren sind. Dann habe ich auch noch eine wichtige Sitzung vergessen, weil ich sie in der Agenda nicht eingetragen habe. Leise Selbstzweifel haben mich befallen, und ich habe mich ein bisschen ab mir gefragt. Nett ausgedrückt.
Ich mache keine solchen Fehler und verpasse sicher keine Meetings, wo es etwas zu futtern gibt. Auch wenn es nur Häppchen sind. Never! Ich liebe Apéros!

Klar, ich kann dieses unübliche Verhalten auf den vierten Geburtstag von meinem Sohn schieben. In diesen Geburtswoche von meinen Söhnen bin ich eh immer ein bisschen emotional doof! Ich hoffe, dass ich dies bis zur Volljährigkeit in den Griff bekomme.
Dann haben wir in der Familie sehr viel Glück gehabt. Dachte doch, ein Herz es müsse kurz rumzicken! Ich bin sehr dankbar, funktioniert es nun wieder, und wir müssen nicht schon wieder auf ein Familienmitglied verzichten.
Auch das hat mich emotional doch mehr hingenommen als ich es zugegeben habe.
Ich bedanke mich bei der Rega, habt ihr gut gemacht!

Also. Eine emotionale Woche in den Knochen. Geplagt von Selbstzweifeln und diese 21.9 Kilometer vor dem geistigen Auge habe ich am Sonntagabend nach dem Tatort, (jawohl ich oute mich, ich liebe den Tatort!), etwas vor 22 Uhr zusammen mit meinem Mann das Stockwerk gewechselt.
Da lag ich nun. Hellwach. Nicht müde.
Ich habe dem Beamer-Uhrzeiger an meiner Wand zugeschaut wie die Minuten verstrichen. Irgendwann etwas vor 23 Uhr hat es mich dann genommen.
Um 01.30 hatte der kleine Mann Hunger.
Irgendwie war ich nach diesem Boxenstopp erneut hellwach.
Ich überlegte kurz, ob ich echt die Toiletten putzen sollte...
Um 6 Uhr ein erneuter Schoppen.
Dann um 6 Uhr 15 geht der Wecker vom Partner.
Soll ich nun duschen gehen...?!
Endlich um 8 Uhr stehen beide Buben auf.
Völlig geschafft quäle ich mich aus meinem sonst so bequemen Hüsler-Näscht.
Ich schwöre euch, ich habe Druckstellen!
Vom Liegen!

In der Nacht vom Montag auf Dienstag bin ich gleich konsequent.
Gestern verlängere ich auf 23 Uhr.

Mir geht es elend.
Mir fehlt etwas.
Mir fehlt die Zeit.
Meine Zeit.

In dieser Zeit von 22 Uhr tanke ich Kraft. Kraft für den nächsten Tag. In diesen Stunden bin ich nur ich. Kein Lärmpegel, keine Fragen, keine Antworten, keine Sorgen, keine Pflichten.

Vielleicht muss ich mir eingestehen, dass auch ich auf der Arbeit „Böcke“ schiesse. Das jedem mal ein Fehler passiert, man auch mal ein Meeting vergessen kann und ein Halbmarathon exakt gleich weh tut, ob man nun 8 Stunden oder wie ich es mag nur 5 Stunden geschlafen hat in der Nacht.

Ich habe es ausprobiert. Mehr schlafen liegt mir nicht.

Herzlich eure,
Eve