Kennt ihr solche Tage. Tage an denen
irgendwie nichts funktioniert. Nichts so geht wie es sollte.
Mein Sohn hat auch solche.
Ich bewundere ihn an solchen Tagen!
Während ich in solchen Momenten
versuche mit erhobenem Haupt durch die Gegend zu stolzieren und als
perfekte Frau/Mutter zu wirken. Der pochende Pickel auf der Stirn ignoriere.
Die vergessene Wäsche in der Maschine erneut wasche, entnervt 5
Minuten vor Arbeitsbeginn noch Hemden bügle. Die am Abend zuvor im Bett geplante Diät in den ersten Minuten vom neuen Tag verwerfe. Meinem Mann kaputte
Autofelgen beichte. Das zu spät ins Bett Gehen mit Kaffee versuche
zu wett zu machen. Ich an heissen Tage entnervt Fenster putze, weil
ich es mir schon seit Wochen vorgenommen habe und es nun wirklich
gemacht werden muss und mir die Kinder jeden Tag neue Sorgen machen
(muss man sich wirklich, angebunden aus Hochstühlen stürzen?!) löst
mein grosser Sohn solche Problemtage auf seine Art.
Er macht das einzig richtige.
Er steht am Morgen auf und weint.
Weint stundenlang. Lauthals. Mit
Tränen. Hysterisch. Dann hört er spontan auf, um mir etwas für ihn
total wichtiges zu erzählen. Um geschätzte 3 Minuten später wieder
los zu flennen.
Ich tröste, frage nach, nehme in den
Arm, suche Lösungen.
Doch er möchte weinen...
Der Grund dazu ist weltbewegend. Ich,
seine Rabenmutter, habe ihn um sieben Uhr morgens nicht die Treppe
rauf begleitet! Und weil es nun ja schon gut halb zehn ist kann ich
diesen fatalen Fehler ja auch nicht mehr korrigieren.
Und so weint er weiter.
Zwischenzeitlich ergänzt ihn der kleine Bruder und er stimmt in
einen ohrenbetäubenden Kanon ein.
Um zwölf Uhr mittags reisst sogar mir
der Geduldsfaden. Ich stecke beide ins Bett. Ruhe. Unglaublich.
Einfach nur Ruhe....
Ich nehme den von Tränen nassen Boden
auf. Noch praktisch, brauche gar kein Wasser.....und überlege mir
mich kurz hinzusetzen und einfach ein bisschen zu weinen....?!
Liebe Grüsse,
Eve