Dienstag, 29. Januar 2013

Böses Einkaufswägeli


Es gibt Menschen, die halten sich einfach an keine Regeln, die schauen weder rechts noch links.

Ich finde es ja gut, wenn man sein Leben so lebt, wie das zu einem am besten passt, aber so ein bisschen Rücksichtsnahme wäre ab und zu schon angepasst.

Da laufen Menschen im Rekadörfli trotz netter Hinweise, das doch bitte nicht zu tun, mit den Skischuhen in den 4ten Stock. Sind ja alleine im Haus…
In der Migros drückt der Frührentner, der hinter mir steht, beim Gemüseabwägdings schon seine Nummer ein, auch wenn er ein geschätztes Kilo Birnen im Säckli hat und ich nur meine zwei Mandarindli in der Schale abwägen möchte und auf dem Fussgängerstreifen innerorts oberhalb vom Volg werde ich überholt! Ich bin zu Fuss mit Kinderwagen und Kind am Arm, der Mensch im Auto.
Jo Gottverdammi!! Haben wir denn keine Zeit mehr?

Am traurigsten finde ich aber wie die Menschen reagieren, wenn sie persönlich darauf angesprochen werden.
Das ist auch so ein neumödiges Zeug. Früher wenn du einen Fehler gemacht hast und darauf angesprochen wurdest, warst du einen Moment beschämt und hast in Zukunft versucht, diesen Fehler nicht noch einmal zu machen.
Das ist ja der Sinn vom Fehler. Er passiert, um daraus etwas zu lernen. Fehler machen ist menschlich.
Doch nicht 2013. Heute sind wir alle perfekt!
Heute haben wir für alles eine Erklärung. So übrigens auch die Frau im Rekadörfli und der Frührentner.


Doch was meine Freundin und ich letztens in der IKEA Spreitenbach erlebt haben sprengt alle Grenzen. Wir haben ein ganz fieses, hinterhältiges und arrogantes Einkaufswägeli kennengelernt.
Jawoll!!
So ein richtiger Saucheib war das! Ich sage euch.....
Springt dieses doch einfach hinterhältig der netten Dame im Familienkombi an die Stossstange.
Es flüchtet auch nicht, als die Frau mit sehr hohem Tempo erneut zwei weitere Male versucht einzuparken. Es bleibt einfach auf der Strasse liegen. Erst als der Mann, welcher in der IKEA für diese Wägeli zuständig ist, es aufhebt und zu seinen Wägeli-Kollegen schiebt, steigt die inzwischen eingeparkte Frau aus dem Auto aus.
Ohne eine Sekunde abzuwarten und sich eventuell mit ihrer ebenfalls im Auto beschämt sitzender Freundin abzusprechen, springt sie aus dem Wagen und fängt an den Mann wüst zu beschimpfen. Sie fuchtelt mit den Armen und wird unnötig laut. Der Mann hätte ihr das Wägeli ans Auto geworfen...!!!

Warum er da gemacht habe will sie wissen.

Meine Freundin und ich schauen uns entgeistert an. Der Mann soll schuld sein?!

Geht ja gar nicht. Energisch greifen wir ein und erklären der Frau, dass SIE dem Mann in die gesamte Einkauswägeli-Kolonne gefahren sei. Danach einfach fertig geparkt hätte und sich jetzt völlig daneben verhalte.
Ich sage sie könne glücklich sein, dass sie den Mann nicht erwischt habe.

Sie meinte, das könne unmöglich sein.

Ihre Einparkhilfe hätte nicht gepiept und das würde es, wenn sie etwas anfahren würde.

Okay.

Scheisse. Es hat nicht gepiept!!! 

Keine Entschuldigung, kein Sorry zum Mann. Nein, es hat einfach nicht gepiept, also kann sie es unmöglich gewesen sein. Sie packen ihre Kinder aus dem Auto aus und gehen schoppen.
Es ist erledigt für sie.
Dem Auto hat es ja nichts gemacht!!

Der Mann zittert noch immer und schaut verdattert aus der Wäsche...


Wir geben es nun zu. Ungern. Sie hat Recht!
Wir haben uns danach noch intensiv mit dem Mann und dem Einkaufswägeli unterhalten. Das Wägeli hat uns unter Tränen gestanden, dass es sehr unglücklich in der IKEA Spreitenbach sei. Es vermisse seine ehemaligen Arbeitskollegen von der IKEA in Dietlikon. Es sei da eben im vergangenen Jubiläumsfest zu einem Austausch gekommen. Es sei das einzige Wägeli das vergessen wurde in Spreitenbach.
Es belasten grausame Ängste und es sei stark Suizid gefährdet. Alleine das sei der Grund dafür, dass es diese Frau so bösartig angesprungen habe.
Es sei wirklich froh ist nichts Schlimmeres geschehen.

Es lebe der Sarkasmus.
Sorry sagen ist gar nicht schwer. Braucht einfach es bizzeli Charakter.

Liebe Grüsse,
Eve