Sonntag, 30. Dezember 2012

Motz Mutti

Jetzt wo mein Sohn älter wird treffe ich erneut auf ganz neue und verschiedene Mamis.
Zuerst waren es die Mütter aus dem Geburtsvorbereitungskurs.
Jetzt sind es die Frauen aus dem Dorf.

Das macht mir natürlich viel Spass. Ich tausche mich ja für mein Leben gerne mit anderen Menschen aus.

Der kleine Mann besucht die Spielgruppe und wir turnen einmal die Woche im MUKI Turnen.
Ich versuche meine Hausfrauenzeit sinnvoll gestalten und gebe ein Stück
Freiwilligenarbeit a la Eve an "mein" Dorf ab.
Ich bin aktiv beim Pfüderitreff dabei und gehe gerne an die Anlässe welcher unser Frauenverein organisiert.
Ansonsten bin ich kein Vereinstyp. Ich mag das spontane. Finde aber ein Dorf von unserer Grösse bleibt nur attraktiv wenn man auch mithilft etwas zu gestalten!
Ich mag Menschen die immer nur nehmen aber niemals geben nicht so gerne.

Doch anstatt immer nur zu motzen und zu schimpfen es werde nichts gemacht finde ich es toll wenn sich alle ein bisschen mehr einbringen würden. Jeder findet seinen Platz. Manchmal ist weniger sogar mehr. Ein Kuchen da, eine helfende Hand dort. Es braucht so wenig.
Da lese ich letzthin auf Facebook von einem Vater welcher sich beschwert hat der Räbeliechtliomzug und die Fasnacht seien auch nicht mehr das was es mal war...
Auf meine Frage hin wie er sich denn an diesen Anlässen einbringe sagte er mir, er arbeite halt Vollzeit, ebenso seine Frau und die restliche freie Zeit verbringe die Familie beim Reitsport der Tochter. Er hätte keine freie Zeit im Dorf etwas mit zu gestalten...

Ja hossa, alles kann man nicht haben..... aber immer schön sich beschweren! Das ist nicht nett!

Mir ist bewusst dass solche Arbeit nebst den anderen Job`s denen wir nachgehen ein grosses Engagement benötigen. Nicht allen ist es zum Beispiel möglich an einem Mittwoch Nachmittag mit den Kindern aus dem Dorf zu basteln. Ich denke da gerade an arbeitende und alleinerziehende Mamis. Doch wer profitiert muss auch etwas bereit sein zu geben. So empfinde ich das.

Bei uns findet zum Beispiel seit Jahren jeweils im Dezember ein Bastelnachmittag statt. Die Teilnehmende Kinderzahl ist enorm, helfende Mütter seid Jahren die gleichen!
Der Anlass kostet 5 Franken. Da gibt es Tatsächlich  Eltern welche sich über den Preis beschweren!!
Die Kinder bekommen ein Znüni und es darf gebasteltes mit nach Hause genommen werden!
Viele Mamis sieht man um 14 Uhr und dann punktgenau um 18 Uhr wieder.

Eine Bitte an alle Motzer Mamis. Wenn es zu teuer scheint, Kind nicht bringen oder doch einfach ruhig sein! Wie deprimierend muss das für die Organisatoren sein. Stundenlande Vorarbeit. Alles freiwillig. Die Kinder haben den Spass und die Eltern können sich nach 4 Kinderfreien Stunden nicht freuen.

Da gibt es sogar Mütter die ihre schreienden Kinder abladen...mit der Entschuldigung sie seien zum schoppen verabredet....! Die warten nicht einmal bis sich ihr Kind angewöhnt und beruhigt hat!


Ganz lustig ist es zu beobachten welche Mamis zu welcher Gruppe gehören. Ganz schnell erkennt *Frau* die Macher, die Mithelfer und die Schmarotzer...


Aus dem Nachbardorf kann ich dazu eine treffende Geschichte erzählen.
Vielleicht ist sie sogar ein kleiner Denkanstoss...vielleicht!

Dort treffen sich die Frauen wöchentlich zum "krabbeln" und Znüni essen am Morgen. Mit den kleinen noch nicht Kindergartenalter Kinder. Jeweils eine Frau sollte das Brot mitbringen. Die wäre dann auch fürs abräumen und wischen zuständig.
Mir wurde erzählt, dass das mit dem Brot bringen nicht so recht funktioniert. Meistens machen das plus minus die gleichen Frauen. Die gehören zu meiner Macher Gruppe! Das sind die, die ja auch immer kommen.
Dann gibt es eine Gruppe von Mithelfer. Das sind die Frauen die gerne kommen und bei Anfrage auch bereit sind mit anzupacken.
Dann kommt die Schmarotzerin zum Zuge. Sie kommt und geht wieder. Macht nie etwas und wenn sie darauf angesprochen wird hat sie eine prima Ausrede!
So geschehen im Nachbarsdorf.
Einem Mithelfer Mami ist aufgefallen dass immer die gleichen die Arbeit machen und hat das angesprochen. Ob man sich denn nicht ein bisschen helfen könnte fragte sie in die Runde. Und ob sich echt nicht alle an die abgemachten Regeln halten könnten!
Darauf hin meinte ein Schmarotzer Mami:
Sie könne halt nicht wischen, sie hätte noch ein Neugeborenes zu Hause.

Mein Tipp an solche Ladys!
Bleibt zu Hause, ihr habt diesen Service nicht verdient und ihr geht allen anderen mächtig
 "auf den Senkel"!

Ich bin sehr froh, im Jahrgang von meinem Grossen hat es eine sehr grosse Anzahl von Machern Mamis. Das stimmt mich positiv. Nur so bleibt ein Dorf so lässig für Kinder wie es heute, dank ganz tollen Frauen, schon ist!
Denn irgendwann, steigen die Mamis welche das schon Jahre lang machen aus und müssen durch neue ersetzt werden. Das ist sogar mir, als nicht Vereinsfan, relativ schnell aufgefallen.

Liebe Grüsse,
Eve