Donnerstag, 21. Mai 2015

Bin nur schnell weg!

Diese Geschichte, liebe Leser, ist so bekannt wie ein bunter Hund.
So sicher wie das Amen in der Kirche .
Jeder von euch kennt sie, hat sie bereits erlebt.

Und doch fasziniert es mich jedes Mal wieder aufs Neue.
Staune und bin etwas ungläubig. wie es wirklich dazu kommen kann...

Da ich mir aber vorgenommen habe, immer auch das Gute zu erwähnen und nicht immer so negativ durch das Leben zu watscheln, hier mein Osterhighlight 2015.

Viele Jahre färbe ich nun schon Ostereier mit der Familie meiner Freundin.
Eine Tradition.
Wer mir auf Facebook oder Instagram (natürlich ist Mutti auch dort) folgt, hat bestimmt schon Eierfotos gesehen.
Seit nun 2-3 Jahren essen wir die Eier nun auch noch gemeinsam. Abwechselnd am Ostsonntag treffen wir uns zum „Eiertütsche“.
Dieses Jahr war der Event in unserem Wohnzimmer.
Vorgängig habe ich am Abend zuvor alle einsehbaren Räume klinisch gereinigt. Frau will ja glänzen, gelled?!
Super Mom, super Houswife. Kampfsau...
In den nicht zu betretenden Räumen herrschte dementsprechend ein mittelgrosses Krisengebiet. Chaos pur. Ghetto. Ausnahmezustand. Schlimmer als sonst.
Mein Hauptproblemort Büro beherbergte zu diesem Zeitpunkt noch zusätzlich zu dem alltäglichen Puff noch alles, was ich so aus dem Wohnzimmer zusammen getragen hatte. Der gesamte Belag vom Esszimmertisch. Alles von hinter den Sofakissen. Alles was ich einfach so zusammen tragen konnte.
Und das war viel...

Extra auf die Seite legte ich mein Fitbit Aufladekabel. Das ist mein Schrittzähler, welchen ich Tag und Nacht trage. Ich wusste, dass sein Akku zu Ende geht und wollte das Ladekabel griffbereit haben. Ich legte es an einen todsicher zu merkenden und sofort erreichbaren Ort.
Das ist wichtig.
Mir wichtig.
Ich merke mir gut wo ich das Aufladekabel hinlege.
Ohne Schrittzähler funktioniere ich nicht mehr ;)

Leider wusste ich am Sonntagabend nicht mehr, wo dieser war.
Sollte ja auch nicht so schwierig zu finden sein.
Meinte ich.
Ich arbeitete mich von Küche bis zum Wohnzimmer durch. Schaute mich in der Toilette um.
Machte dieses Kästchen, jene Schublade auf.
Nichts.
Das Teil war unauffindbar.
Ich habe alles gefunden. Auch alles, was ich gar nicht finden wollte.

Schweren Herzen räumte ich dann das Büro auf.
Jede Ecke wurde durchforstet. Alles was oben war danach unten.
Generalsanierung.
Misten auf Höchstleistung.
Entrümpeln.
Wegwerfen.
Das Teil blieb unauffindbar.

Am Ostermontag verfasste ich ein verzweifeltes Mail. An Fitbit. Mit der Ostereiererklärung.
Klar, ich hätte das Ladekabel auch einfach bestellen können. Doch mir wurde gesagt, dass Fitbit sehr kulant und freundlich sei. Ich bin dort seit 2011 Kundin.
Und kostet das kleine Teil ja auch nur beinahe 30 Schweizer Franken...
Und was macht Fitbit? Reagiert auf mein Mail. Freundlich! Sendet mir kostenlos ein neues Kabel zu.
Pronto!
Jawoll!
Das gibt es noch.

Allen Freunden, denen ich diese Geschichte erzählt habe, sagten mir:
Kaum hast du dein neues Ladekabel, kommt das Alte wieder zum Vorschein.
Doch das war nicht so.
Denkste!
In einem total aufgeräumten Haus blieb es verschollen.
War weg.
Ich denke, ich habe es weggeworfen. In einem Anflug von Putzwahn, weil ich wirken wollte...

Gestern brauchte ich eine Briefmarke. Mache die Schublade auf.
Erfreue mich am blitzblanken Boden und was liegt dort unten?
Für alle ersichtlich?
Das verdammte Scheissteil.

Als wäre es nie weg gewesen!

Herzliche Grüsse,
Eve