Ich wohne in einem kleinen Dorf. In
einigen Sachen sind wir top modern bei anderen Sachen sind wir ein
bisschen, sagen wir es nett ausgedrückt, langsam!
So haben wir nun erst seit 2 Monaten
einen öffentlichen Entsorgungsplatz.
Was alle Dörfer rund um uns herum
schon seit vielen Jahren kennen, gab bei uns Anlass zu grossen
Diskussionen, Abstimmungen und Meinungsverschiedenheiten.
Wir hatten maximal vier Mal im Jahr
eine Papiersammlung!
Zum Kotzen...
Nach Geburtstagen, Festtagen oder
anderen Festlichkeiten stapelte sich das Material bis an die Decke
und jeder Kellerraum in unserem Dorf konnte mit einer Messiebude
konkurrieren.
Alleine Alltagsverpackungen brachten
mich nahe an einen Nervenzusammenbruch.
Voller Bewunderung bestaunte ich ammigs
den IKEA Katalog und bewunderte die schönen weissen Boxen in
wunderbar reinlichen Kellern.
Nach dem Umzug in unser Eigenheim
wurden wir zu Recycling Touristen. Sprich, alles Mögliche trennten
wir und entsorgten es in den dafür errichteten Stellen. Gemeinsam
mit der Familie, Freunden und sogar Nachbarn fuhren wir unseren Müll
an den richtigen Ort.
Entsorgen kostet Geld. Nichts ist mehr
gratis. Gerade deshalb achte ich darauf, dass wir in gewisse
Nachhaltigkeit investieren. Ich kaufe meinen Kindern nur ganz wenig
Plastikramsch. Gebe Sachen, welche sie nicht mehr brauchen können an
Freunde und meine Schwester weiter. Die Babybadewanne von meiner
Freundin zum Beispiel hat schon zig Kinder sauber gekriegt!
Waschmittel kaufe ich am liebsten zum wieder auffüllen. Verpackung
welche ich nicht gebrauchen kann gebe ich im Laden gleich wieder ab.
Plastiktaschen bringe ich von zu Hause mit und benütze sie bis sie
auseinanderfallen. Mein Vater hatte viele Raritäten. Vieles davon,
nicht alles, für uns Frauen unbedeutend. Nach seinem Tod haben wir
alle seine emotionale Schätze, eine ganze Lagerhalle voller
Material, auf Ricardo verkauft. Jedes Stück hat einen neuen Besitzer
gefunden. Meine Mutter und ich hatte fast ein halbes Jahr daran. Als AntikLadys haben wir uns bei Ricardo einen Namen gemacht! Am
Tag, als wir die Schlüssel der Halle abgaben, hatte aller Abfall der
noch übrig war in einem Müllsack Platz. Wenn wir etwas Sorge zu
unseren Produkten geben, dann können viele Menschen daran Freude
haben. Dies über viele Jahre. Jahrzehnte sogar...
Und doch, irgendetwas läuft falsch
2013. Da geben sie uns den kleinen Finger und wir dummen Menschen
nehmen die ganze Hand.
Das erst Augustwochenende beschert
unserem Haushalt unüblich viel grüne Flaschen. Der schweizerische
Nationalfeiertag, gerade wenn er so mit wunderbarem Wetter daher
kommt wie heuer, macht durstig. Also fahre ich mit meinen Jungs, den
Bus voll mit klirrenden Bierfläschli und Papier, runter auf unseren
neuen Entsorgungsplatz. Sie sollen lernen wo was entsorgt wird!
Doch was sehe ich dort?! Zwischen der
Grünmulde und der Bauschuttmulde türmt sich der Abfall. Leere
Riesenwaschmittelflaschen (ich glaube solche gibt es hier gar nicht
zu kaufen), ein Liegestuhl, eine zerbrochene Plastikhecke und ein Wäschekorb. Alles
nicht mehr ganz. Alles gedacht um zu entsorgen. Hingestellt und
vergessen. Ein Anderen wird es schon erledigen.
Was mich daran aufregt ist das Wissen,
dass alle Menschen um mich das nicht so machen. Ich kenne persönlich
keine Abfallsünder.
Also wer bitte ist dieses Arschloch von
Egliswil?!
Ich verstehe nicht, warum Menschen Müll
versuchen heimlich zu entsorgen. Es einfach irgendwo hinzuschmeissen
ist nicht richtig. Es mag sein, dass wir in unserem Dorf noch nicht
am recyclingfreundlichsten Ort wohnen, ABER der gesamte Scheiss
einfach auf den neuen Platz zu stellen ist einfach eine Schweinerei.
Genau wegen solchen Menschen verrecken
unsere Kühe auf den Weiden. Unsere Wälder sehen furchtbar aus und
jede normale Bus oder SBB Haltestelle erregt in mir ein Ekelgefühl. Jeder
öffentliche Spielplatz, Schulhausplatz gleicht einer ausser
Kontrolle gewordenen Party. Flaschen und Scherben machen ein Benützen
schier unmöglich. Doch das ist alles öffentlicher Grund.
Liebe Chlämmerlisack-Leser. Bitte habt
den Mut, wenn ihr solche Sachen seht. Mischt euch ein. Sagt etwas. Es
ist unser Zuhause. Wir müssen Sorge dazu tragen. Und bitte erzieht
eure Kinder zu Menschen mit „Füddle“. Und wenn sie die Einzigen
sind, die ihren Abfall mit nach Hause bringen.
Ich habe einen neuen Freund. Der neue
Freund meiner Freundin. Toller Kerl. Bis jetzt. Ich hoffe er bleibt
so nett.
Ich nenne ihn liebevoll „Hützer“
Er hasst es...mir egal... ;o)
Der gute Mann verdient sein Geld mit
Recycling.
Recycling das ist ein Geschäft. Ein Gutes!
Wir müssen den Abfall nur zu diesen Menschen bringen.... irgend jemand weiss etwas damit anzufangen!
Es Grüsst Euch,
Eve
P.S.: Und wenn wir gerade dabei sind.
An alle Raucher. Ich habe nichts gegen euch. Bin kein Gegner, aber
wäre es möglich in einer Badi die Stummel nicht in den Rasen zu
schmeissen? Mein zweites Wunder versucht krampfhaft alle zu essen!
Merci ;o)