Donnerstag, 9. Dezember 2010

Spendeaktion oder bin ich nun zu streng?

Ist das normal oder denke ich falsch?

Gerade jetzt in der Weihnachtszeit wird gerne Geld ausgegeben. Rund um uns herum werden Spendenaktionen ins Leben gerufen und es wird wie wild Geld gesammelt. Ich finde das schön und beteilige mich gerne daran. Auch schön finde ich die Aktion von Radio Aargovia wo seit Jahren für Kinder aus Sozial schwachen Familien Geschenke zu Weihnachten gesammelt werden.
Doch langsam bekommt es einen etwas schalen Nebengeschmack.
Die Geschenke werden immer teurer. Es gibt keine Limite gegen oben. So gibt es Kinder die sich Geschenke für realistische 50-100 CHF wünschen, dann aber halt auch solche für 1000 CHF!!!

Wer von euch kann seinem Kind etwas zu Weihnachten für Tausend Franken schenken?!

Ich bin auf Facebook mit dem Radio Aargovia befreundet. So sehe ich immer die aktuellen Statusmeldungen. Heute wurde mitgeteilt, dass alle Kinderwünsche erfüllt sind. Super oder?!
Dann melden sich Mamis und bedanken sich dass ihre Kinder nun endlich auch ein Weihnachtsgeschenk erhalten. Neugierig wie ich bin klicke ich eine Damen mal an. Nennen wir sie Susi. Susi ist verheiratet und fällt somit nicht dieses Hauptklischee vom alleinerziehenden Mami. Laut Fotos hat sie 4 Kinder, zwei Hasen eine Katze und einen Grossen schwarzen Hund. Na, was denken sich denn diese Menschen? Klar kostet das eine Stange Geld.

Ein Hund weniger und die Kosten für alle Geschenke wären finanziert..

Durch meinen Job habe ich sehr viele Jugendliche gesehen die schon ganz früh nicht gelernt haben mit dem Geld umzugehen. Die Verschuldung unter Jugendlichen ist sehr gross in der Schweiz. Was lernt ein Kind wenn die Eltern frischfröhlich Kinder zeugen, Haustiere anschaffen und nicht ihrem Lebenswandel nach Geld verdienen? Klar es gibt immer solche die unverschuldet in Geldnot kommen und diesen soll man auch helfen..aber bitte 4 Kinder kosten Geld. Das weiss man doch bevor sie da sind. Meistens haben diese Leute alles. Genau so wie Susi und ihr Mann. Sie rauchen, fahren ein Auto aber für das so wichtige Kinderbett fehlt dann das Geld. Für das sollte dann bitte jemand anderes aufkommen.

ICH finde das Kriterium um bei einer solchen Hilfeaktion aufgenommen zu werden sollte viel strenger sein.

Ich achte extrem darauf dass unser Sohn nicht im Überfluss gross wird. Wir haben bevor wir ihn bekommen haben hart gearbeitet und auch ein paar Franken dafür auf die Seite gelegt.Trotzdem können und wollen wir A. nicht jeden Wunsch erfüllen. Er soll lernen was etwas kostet. Sollte er sich aber in 10 Jahren ein Iphone oder ähnliches wünschen und das Teil kostet 500 Franken muss er sich an den Kosten beteiligen. Auch wenn er keine Geschwister mehr bekommen sollte!
Schade nur, wenn das Schulgschpänli das Teil schon hat....wie erkläre ich dann das?!

Während ich das schreibe, bin ich mir bewusst dass es nicht funktionieren wird. Solange die Eltern nicht bewusster handeln und sparsamer leben. Die Leidtragenden sind die Kinder. Und so gesehen macht die Aktion dann ja auch wieder Sinn...nur ob so der Teufelskreis aus der Schuldenfalle gelöst werden kann bezweifle ich. Denn wer alles hat und es immer irgendwie aufgeht muss nichts ändern..und kann frischfröhlich so weiter machen. Super Vorbild, gell.