Für alle deutschen Leser, der Estrich
ist in der Schweiz der Dachboden und der Estrich in meinem Elternhaus
ist ein Mädchentraum.
Ein gewaltiger!
Dort sammelt sich unser gesamtes, top
gepflegtes Spielzeug.
3 Jahrzehnte, 3 Mädchen und das alles
umgarnt von einer Mutter die nichts weggeworfen oder weggegeben hat.
Jede Altersstufe ist abgedeckt.
Rosa und Lavendel dominiert. Von Barbie
hatten wir von 1983 bis 1998 alles.
„Emel“ beinahe alles...
Denke ich!
Jedes Puzzle ist mädchenhaft.
Kein Buch geeignet für einen Jungen.
Es hat dort oben sogar original
eingepackte Puppen die kacken.
Wirklich wahr!
Ich behaupte ja, sogar die Bauklötze
sind nicht bubenhaft.
Kurz zusammengefasst, es hat alles. Für
Mädchen.
Das ist recht dumm.
Weil wir ja bis jetzt nur Jungs
bekommen…
und ich bei allen Jungs hier trotzdem
ein Mädchen geblieben bin.
Ich mag Rosa, Lavendel.
Ich liebe Glitzer, Pompons, Bling
Bling.
Schon immer.
Ich hasse Tarn- und Schlammfarben,
Muster die nicht bunt sind. Ich mag Bubenplastik nicht.
Diese Manzgöggeli lachen ja nicht
einmal. Kurz. Abgesehen von Brio und Visa Gloria kann kein
Bubenspielzeug mit einem Mädchenspielzeug mithalten.
Basta!
Aber mein Sohn ist ein richtiger Bueb.
Er mag zwar ab und an auch eins von unserem geliebten
Estrich-Spielzeug. Aber oft hat er ganz eigene Wünsche. Klare Pläne.
Klare Vorstellungen. Seine Traumsachen sind rot und haben ein kleines
rotes Rennauto drauf!
Kurz zuvor waren wir auf Besuch. Auch
bei einen Bubenfamilie. Der Grössere dort ist ein wenig älter als
mein Sohn.
Einer der halt schon „drus chonnt“.
Einer der spielzeugtechnisch weiss, wie der Hase läuft.
Genau der, welcher mein Sohn schon für
die elenden Spielzeugeiersucht animiert hat ;o)
Dieser besitzt von CARS den Lastwagen
MACK. Nein, natürlich nicht den neuen ferngesteuerten den man
überall kaufen kann.
Er besitzt DEN Mack, der im Innenleben
eine Autowaschgarage versteckt.
Eigentlich beängstigt mich ja nur,
dass ich überhaupt weiss, wie die Dinger heissen. Ich kenne die
Namen von jedem Autöli lange bevor wir den Film zum ersten Mal
gesehen haben.
Früher, noch kinderlos, hat mich alles
von diesem Auto genervt.
Heute ist die ganze Family infiziert!
Nächtelang suche ich im Internet genau
diesen Mack. Vergeblich. Es gibt nur noch wertlose Chinakopien zu
kaufen. Sehr teure Kopien nebenbei erwähnt.
Mein Mann gönnt sich ein Männerweekend
im Tessin und hat unserem Sohn ebenfalls einen Batzen zugesteckt.
Er dürfe sich ein Spielzeug aussuchen.
So finde ich mich vor fast einem Jahr im grossen amerikanischen
Spielzeugladen wieder. Ich alleine mit meinen beiden Buben.
Spreitenbach, einfach!
Ein Traumort. Denke ich!
Ich bin zum ersten Mal hier, seit ich
Kinder habe. Rein ins Vergnügen, denke ich mir.
Der Plan ist klar.
Wir suchen den Autowaschgarage Mack.
Von dem ich aber bereits weiss, dass es
ihn ziemlich sicher nicht mehr gibt.
Aber erkläre das mal einem
3.5-jährigen...
Eigentlich hätte ich ahnen müssen,
dass es frustrierend wird. Warum fragt ihr euch jetzt bestimmt, oder?
Das Problem war aber nicht mein Sohn.
Nein, der hatte den Plausch.
Aber ich sehe Barbies, rosaglitzernde
Duplosteine, streife kurz mit den Augen alle „Haba“
Mädchensachen. Ich sehe Puppenwagen, Puppenzubehör...und diese
verdammten Haargummis.
Haargummis sind eine traurige Sache
wenn du Söhne hast!
Ich bin verliebt.
All diese schönen Sachen!
Und wo lande ich? Spielzeugtechnisch
die nächsten Jahre?
Ich muss mir alles anschauen. Alles
bubenhafte. Es geht über sämtliche Lastwagen, Flieger, Autos zu
Lego in den furchtbarsten Motiven. Dann sämtliche Baumaschinen.
Farben sehe ich selten bis nie! Streife kurz den Spiderman und Star
Wars Ecken. Furchtbare Sache, sau frustrierend! Das Zeug ist alles so
potthässlich.
Echt..
Cars okay...aber bitte nicht Star Wars!
Ich verstehe es einfach nicht...
Mein Sohn schaut sich alles genau an
und kann sich erstaunlich schnell entscheiden, und wir verlassen
geschätzte Stunden später zufrieden den Laden.
Mack haben sie nicht dort.
War ja irgendwie auch klar..
Er kauft sich eine Motorsäge.
Genau!
Hallelujaa!!
Was für ein tolles Teil!
Das Cars Auto lag leider nicht im
Budget.
Herzliche Grüsse,
Eve
Ajo...etwas hat mein Mami weggegeben.
Etwas!
In einem jugendlichen Leichtsinn.
Getrieben von einer Ebbe im Portemonnaie habe ich zugestimmt und meinen
roten GoKart verkauft.
Eine scheiss Entscheidung. Wie sich
heute herausstellt!
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