Menschen, die meinen Blog schon länger
lesen, wissen von meiner Einstellung zum Wetter. Ich hasse es mit
Menschen über das Wetter zu reden. Ich bin der Meinung, wenn man nur
noch über das Wetter reden kann ist die Freundschaft am Ende!
Über das Wetter zu reden ist sinnlos.
Ich kann es nicht ändern. Also was
soll es...
In dieser neuen Geschichte geht es
trotzdem über das Wetter.
Wenn ich es nicht aufschreibe
„verjagt‘s mii“.
Also, für einmal eine
Wettergeschichte. Von mir...
Ja! In der Tat. Der Hochsommer 2014
haben wir uns wohl alle etwas weniger nass vorgestellt.
Doch während in einigen Teilen der
Schweiz aktuell die Welt untergeht, sitzen andere zu Hause im
Trockenen an ihren Rechner und jammern.
Sie tun das nicht ein, zwei Mal. Nein!
Sie tun das non stopp.
Dieser Beitrag geht an alle Mütter von
noch nicht schulpflichtigen Kindern. Mamis, die alles haben und
trotzdem unzufrieden sind.
Denen es so langweilig ist, dass sie
mir und allen anderen auf den Senkel gehen.
Und das so richtig.
Aber ich fange etwas weiter vorne an,
sodass auch jeder versteht was und wen ich meine.
Ich habe Freunde, die arbeiten 100
Prozent. Das sind die Menschen, welche am Morgen aufstehen, zur
Arbeit gehen und am Abend nach Hause kommen. Dazwischen machen sie
den Haushalt, kaufen ein und pflegen Kontakte. Es kann sehr gut sein,
dass es regnet. Sogar wenn Sie frei haben. Komischerweise ist denen
nie langweilig. Sie kennen das gar nicht!
Dann gibt es Frauen, die haben grosse Kinder.
Diese sind während den Sommerferien 4 bis 9 Wochen zu Hause. Wenn
diese Frau Glück hat, dann sind davon noch 1 bis 3 Wochen der
Ehemann zu Hause. Lotto..! Wenn es nun aber zwei Drittel dieser Zeit
regnet, wie es aktuell der Fall ist, verstehe ich, dass diese Zeit
sehr lange ist. Die Kinder in dieser Zeit bei der Laune zu halten und ihnen nicht jeden Tag ein volles Animations Angebot anzubieten. Die Kraft zu haben diese Launen zu ertragen. Ja, das ist bestimmt schwierig. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Frau den
Schulanfang wieder herbeisehnt. Ich kann mir noch besser vorstellen,
dass jede dieser Frauen ein starkes Bedürfnis hat, ihren Mann in diesen zwei Wochen Tagtäglich abzuschlagen.
Glaube ich, ja…
Sodeli. Dann kommen wir zur Gattung
Mutter, die in der gleichen Lebensphase stecken wie ich. Oft haben
sie sogar noch kleinere Kinder. Unser Tag verfügt über 24 Stunden.
Plus Minus können wir diese gestalten wie wir möchten. Wir müssen
zu keiner bestimmten Zeit aus dem Haus. Sind essenstechnisch absolut
frei. Haben vor der Haustüre ein Auto stehen und haben die
finanziellen Freiheiten alles zu tun. Wir gehen einem Teilzeitpensum
einer Arbeit nach. Unsere Kinder und wir selber sind gesund. Wir
haben keinerlei ernsthafte Sorgen und mit diesen hauseigenen Kindern
haben wir uns einen Traum erfüllt. Oft besitzen wir Haus oder
Wohneigentum. Haben auf Hochglanz gestaltete Profiküchen. In dieser
Küche findet sich sämtliches aktuelles Betty Bossy Küchenzubehör.
Von Tupperware besitzen wir jede Schüssel. Und im Keller befinden
sich mit „Gonis“ zubepackte Bastelräume. Diese Frauen haben
alles. Und benützen nichts...
Nein, ihnen ist langweilig!
Sorry, aber was liegt 2014 in der Luft?
Auf Internetplattformen lese ich von Mamis, die sich beschweren, die
Fragen stellen die so saudoof sind, dass sie nicht einmal gedacht
werden dürften. Ein Mami schreibt, sie habe zwei Kinder, 2,5 Jahre
und 5 Monate alt, sie wisse nicht was zu machen bei diesem Wetter.
Sie hätte bereits sämtliche in der Nähe liegenden
Indoorspielplätze und Einkaufscentren besucht und nun falle ihr die
Decke auf den Kopf. Vor dem Fernseher werde nur gestritten und die
Computer Tablets seien auch bereits langweilig.
Ja Sterneföifi!!
Dieser 5-monatige Balg wird ja kaum
merken, dass es pisst. Warum legt sie sich nicht spontan ein wenig zu
ihm und beschnuppert und bestaunt ihn?! Warum macht sie nicht einfach
das was sie sonst so tut? Haben diese Frauen keinen Haushalt zu
pflegen? Wer macht ihnen die Wäsche. Wer kauft ein? Wer betreut die
Kinder?
Ich glaube viele meiner Freunde,
Berufstätige oder sogar alleinerziehende Elternteile wären froh,
wenn sie sich einfach so, an einem stinknormalen Tag, ein wenig aufs
Sofa knallen könnten um das herrliche Nichtstun zu geniessen.
Ich von meiner Seite aus kann sagen,
mir ist nie langweilig. Verdammt!
Auch ich besitze das ganze Betty Bossi,
Tupperware und Gonis Equiment.
Ich habe eine Kenwood, einen Plotter,
einen wunderbaren grossen Mac, abertausend dieser neumödigen
Loombändeli, eine tolle Kamera, ein grosses Sortiment an
Backzubehör, meterweise Stoff, Papier, Glitzerstifte. Trotz den
Einwänden von meinem Mann habe ich sogar ein Laminiergerät. Ich
habe ein meist vollgetanktes Auto vor der Haustüre und die
Kreditkarte von meinem Mann mit genügend Kreditlimite am Arsch. Ich
bin gesund und meine Jungs meistens auch.
Ich brauche diese Sachen tagtäglich.
Zusammen mit meinen Kinder. Wenn ich sie nicht brauche mache ich
etwas anderes. Ich habe einen wunderbaren Freundeskreis. Uns ist nie
langweilig. Diese Phase wo die Kinder so klein sind. Ich noch keine
Verpflichtungen wie Schule etc. habe. Ich niemandem Rechenschaft
ablegen muss und es einzig pünktlich zu meinem Arbeitgeber schaffen
muss, diese Zeit betrachte ich als wunderbar. Als grosses Geschenk.
Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich sie so bewusst erleben darf.
Nicht alle haben diese Möglichkeit...
Bitte erinnert euch an das, was ihr
besitzt und habt. Nicht immer das was euch fehlt oder abgeht.
Wenn ihr Menschen in eurem Umfeld habt
die jammern, dann erinnert ihr sie daran. So gibt es Grüppchen, die
dieser Stimmung trotzen. Die zB diesen Sommer 2014 so nehmen wie er
ist und das Beste daraus machen. Ich kann nicht für euch sprechen,
aber für mich, meine Familie und meine Freunde war dieser Sommer,
egal wie das Wetter nun war, der beste Sommer seit langem...
Und solltet ihr Menschen kennen, denen
es noch immer langweilig ist. Erinnert sie an die Menschen im Ämmital
oder in der Ostschweiz. Es gibt bestimmt noch Plätze wo
Ehrenamtliche gesucht werden.
Kuss Kuss,
Eve