Heute ist Mittwoch!
Boaeh. Ich habe es versucht. Glaubt
mir. Wirklich. Aber es geht nicht. Ich gebe auf und betrachte das
Experiment als gescheitert.
Ich finde ja eh, dass es extrem
überbewertet wird.
Dieses Schlafen.
So etwas sinnloses.
Unnütz.
Und ganz bestimmt auch nicht gesund.
Ihr denkt, jetzt habe ich eins an der
Waffel?
Okay, ich versuche mich in Erklären.
Diesen Sonntag habe ich mir
vorgenommen, dass mir etwas mehr Schlaf bestimmt nicht schaden
könnte. Ich laufe an diesem Samstag einen Halbmarathon und mir sind
auf der Arbeit in letzter Zeit Fehler passiert (über die berichte
ich noch), die mir in meiner ganzen Kariere noch nie widerfahren
sind. Dann habe ich auch noch eine wichtige Sitzung vergessen, weil
ich sie in der Agenda nicht eingetragen habe. Leise Selbstzweifel
haben mich befallen, und ich habe mich ein bisschen ab mir gefragt.
Nett ausgedrückt.
Ich mache keine solchen Fehler und
verpasse sicher keine Meetings, wo es etwas zu futtern gibt. Auch
wenn es nur Häppchen sind. Never! Ich liebe Apéros!
Klar, ich kann dieses unübliche
Verhalten auf den vierten Geburtstag von meinem Sohn schieben. In
diesen Geburtswoche von meinen Söhnen bin ich eh immer ein bisschen
emotional doof! Ich hoffe, dass ich dies bis zur Volljährigkeit in
den Griff bekomme.
Dann haben wir in der Familie sehr viel
Glück gehabt. Dachte doch, ein Herz es müsse kurz rumzicken! Ich
bin sehr dankbar, funktioniert es nun wieder, und wir müssen nicht
schon wieder auf ein Familienmitglied verzichten.
Auch das hat mich emotional doch mehr
hingenommen als ich es zugegeben habe.
Ich bedanke mich bei der Rega, habt ihr
gut gemacht!
Also. Eine emotionale Woche in den
Knochen. Geplagt von Selbstzweifeln und diese 21.9 Kilometer vor dem
geistigen Auge habe ich am Sonntagabend nach dem Tatort, (jawohl ich
oute mich, ich liebe den Tatort!), etwas vor 22 Uhr zusammen mit
meinem Mann das Stockwerk gewechselt.
Da lag ich nun. Hellwach. Nicht müde.
Ich habe dem Beamer-Uhrzeiger an meiner
Wand zugeschaut wie die Minuten verstrichen. Irgendwann etwas vor 23
Uhr hat es mich dann genommen.
Um 01.30 hatte der kleine Mann Hunger.
Irgendwie war ich nach diesem
Boxenstopp erneut hellwach.
Ich überlegte kurz, ob ich echt die
Toiletten putzen sollte...
Um 6 Uhr ein erneuter Schoppen.
Dann um 6 Uhr 15 geht der Wecker vom
Partner.
Soll ich nun duschen gehen...?!
Endlich um 8 Uhr stehen beide Buben
auf.
Völlig geschafft quäle ich mich aus
meinem sonst so bequemen Hüsler-Näscht.
Ich schwöre euch, ich habe
Druckstellen!
Vom Liegen!
In der Nacht vom Montag auf Dienstag
bin ich gleich konsequent.
Gestern verlängere ich auf 23 Uhr.
Mir geht es elend.
Mir fehlt etwas.
Mir fehlt die Zeit.
Meine Zeit.
In dieser Zeit von 22 Uhr tanke ich
Kraft. Kraft für den nächsten Tag. In diesen Stunden bin ich nur
ich. Kein Lärmpegel, keine Fragen, keine Antworten, keine Sorgen,
keine Pflichten.
Vielleicht muss ich mir eingestehen,
dass auch ich auf der Arbeit „Böcke“ schiesse. Das jedem mal ein
Fehler passiert, man auch mal ein Meeting vergessen kann und ein
Halbmarathon exakt gleich weh tut, ob man nun 8 Stunden oder wie ich
es mag nur 5 Stunden geschlafen hat in der Nacht.
Ich habe es ausprobiert. Mehr schlafen
liegt mir nicht.
Herzlich eure,
Eve
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